Samstag, 30. Juli 2011

These boots are made for biking


Daytona Urban GTX


Meine neuen Goretex-Stiefel sind da! Eigentlich wollte ich die Urban Master GTX haben, aber Daytona kommt mit der Produktion nicht hinterher. Generelles Problem bei allen Stiefeln.

Und ich musste lernen, dass Schuhgröße 40/41 eine undankbare Größe ist. Für Frauenfüße schon recht groß, für Männerfüße noch recht klein. Diese Zwittergröße legt sich kein Shop mal eben so ins Lager.

Ich hatte Glück bei Motorradteile preiswert kaufen
Jens Lindemann in Elmshorn ist ein super netter Kontakt. Auch der Preis war spitze: 269 € ... und gestern bestellt - heute da. Besser geht es nicht.



Bye-bye Sidi-Boots!


Ihr habt jahrelang treue Dienste geleistet.
Doch seit der Amazonentour seid Ihr leider nicht mehr ganz dicht.
Ihr könnt nix dafür, aber unsere Wasserwege trennen sich jetzt.

Sonntag, 10. Juli 2011

MOKO-Tour Schwarzwald

Alle Jahre wieder findet die sogenannte Motorradkonferenz Siegen – kurz MoKo – statt. Entstanden vor rund 10 Jahren, trafen sich erstmals in Siegen, die bikenden Chemiker zum Biken und zum Erfahrungsaustausch.

Der Erfahrungsaustausch steht hier keinesfalls im Hintergrund. Fachvorträge sind ein fester Bestandteil dieser mehrtägigen Veranstaltung.

Dass ich als Nichtchemiker überhaupt mitkommen durfte, verdanke ich zwei mir näher bekannten Herren, die quasi eine Empfehlung (die kann Motorrad fahren oder so ähnlich) aussprachen.

Das diesjährige Treffen fand vom 7. bis 10. Juli in Höfen an der Enz statt. Im Hotel „Ochsen“ waren wir bestens untergebracht und versorgt. Das Hotel ist bekannt für seine Schwarzwälder Kirschtorte, an der auch niemand vorbei kam.


Die meisten trafen, so wie wir, schon am Donnerstag in Höfen ein. Unsere Anfahrt gestaltete sich dank „verwirrtem Navi“ anfangs etwas schwierig. Und leider erwischten wir auch noch einen Regenschauer kurz vor Erreichen des Ziels.

Sonst aber hatte der Wettergott ein Einsehen und ließ es für die paar Tage Sommer sein.

Am Freitagvormittag ging es zu einer kleinen Besichtigungstour in das Wasserkraftwerk Rudolf-Fettweis (EnBW). Noch nie habe ich ein Wasserkraftwerk von innen gesehen. Nach einer ausgiebigen Einführung via Film und Fachvortrag ging es dann ins Eingemachte des Kraftwerks.

Auch ein Besuch im Inneren der Staumauer stand auf dem Programm. Ich war sehr beeindruckt.

Nach dem Mittagessen im Garten „Rote Lache“ ging es dann ins Fahrzeug-Museum nach Marxzell. Eigentlich ist es eher ein Kruschladen.

Rote Lache

Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Ich war bereits einige Male hier und entdecke immer wieder „Neues“.

Fahrzeugmuseum Marxzell

Es ist schwer zu beschreiben, man muss es einfach mal gesehen haben. Die Internetseite gibt einen gewissen Aufschluss darüber, was einen erwartet.

Wir kratzten eifrig Kurven, bevor wir am späten Nachmittag ins Hotel zurückkehrten.

Später am Tag – noch vor dem Abendessen – erzählte uns Matthias Mörbe von der Firma Robert Bosch über die Zukunft des Motorrad-ABS. Diese Thematik wurde nach dem obligatorischen Fassbieranstich beim Grillen weiter diskutiert. Ich gestehe, es war zwar spannend, ich konnte aber wenig technischen Input liefern ;-)

Am Samstag ging es in vier Gruppen auf große Ausfahrt (ca. 280km). Über Bad Herrenalb an Baden-Baden vorbei auf die Schwarzwaldhochstraße zum Mummelsee, weiter entlang der steilen Schwarzwald Westhänge über Oppenau (Eldorado für Gleitschirmflieger), Bad-Rippoldsau nach Schenkenzell. Bis dahin hatten wir wieder alles an Kurven mitgenommen, was rumlag.

In unserer Gruppe tummelten sich hauptsächlich Chopperfahrer, aber allesamt (wie wir) keine Blümchenpflücker, so dass wir zügig unterwegs waren.

Nach einer ausführlichen Mittagspause bei „Franz im Waldblick“ ging es weiter über die Höhenzüge und Täler des Nordschwarzwalds zum „Seeheiner“ an der Nagoldtalsperre zu Kaffee und Kuchen und Eis.

Waldblick

Ich hatte es wohl schon erwähnt: Kurven, Kurven und kein Ende. Was ein Spaß bei strahlendem Bikerwetter!

Seeheiner

Nach dem „Seeheiner“ fuhren wir dann noch eine Stunde auf wunderschönen Nebenstraßen zurück ins Hotel.

Am Abend erwartete uns ein leckeres 4-Gänge-Menü im Hotel „Ochsen“. Traditionsgemäß wurde die Krönung des neuen Präsidenten gefeiert. Udo übergab Krone & Zepter an Frank. MoKo 2012 findet also in Landsberg/Lech statt.

Am Sonntag, nachdem wir ausführlich gefrühstückt hatten, musste natürlich noch das obligatorische Gruppenfoto gemacht werden. Nachdem das erledigt war, löste sich die Versammlung auf und jeder trat die Heimreise an.

Karl, Georg und ich schlugen uns wieder quer durch die Büsche Richtung Hessen und genossen das herrliche Wetter. 1.000 km mehr auf dem Tacho und Hornhaut auf dem Popo. Mein Körper war reichlich müde, steckte mir doch noch der KBT (1.000 km) und das Amazonentreffen (1.400 km) von den beiden vorigen verlängerten Wochenenden in den Knochen.

Aber das Vergnügen, das ich in dieser ganzen Zeit hatte, war es einfach wert. Mehr davon!

Dienstag, 5. Juli 2011

Amazonentreffen 2011 Berlin




Donnerstag, 30.06.
Treffen mit Frauke um 10 Uhr bei uns, gemeinsames Frühstück und los geht’s …

Autobahn bis Eisenach, ab dann weiter über Landstraße, erste Etappe bis Sangerhausen/Thüringen. Übernachtung im Rosen-Hotel.

Freitag, 01.07.
Weiterfahrt über Land. Bei Aken die Elbe überquert mit einer Minifähre. Wetter spitzenmäßig. Tour übern Haufen geworfen und noch einen ausgiebigen Schlenk um die Seenplatte gemacht. Wettervorhersage für Samstag ist bäh. Gegen 18 Uhr Ankunft in Sommerfeld. Gegen 21 Uhr treffen die Nordlichter ein. Die Glorreichen 7 sind komplett.

Samstag, 02.07.
Der Wetterbericht lügt nicht! Regen während der ganzen Tour. 200 km über z.T. schlechte Straßen (Buckelpiste, Quader-/Kopfsteinpflaster) durch eine herrliche Landschaft. Wildunfall mit einem Reh passiert, wenige Minuten, bevor wir an der Stelle vorbeikommen. Anhalten, Warnwesten an, Reh zur Seite schaffen, Polizei anrufen, Verkehr vorbei winken, weiterfahren.

Nun ist klar: Meine Goretex-Stiefel sind undicht – nasse Füße *heul*

Alle heil angekommen. Keine Unfälle, keine Umfaller, keine brenzligen Situationen … und dass bei den Wetterbedingungen!

Abends dann Schlemmer-Büffet, das keines war. Stimmung trotzdem gut. Verleihung der Pokale, die meine Kolping-Jungs vor 5 Jahren für das 1. Event in ihren Freischichten gedengelt haben. Longrider an Frauke, Benjamin an Anke und Pechvogel an Yvonne.

Sonntag, 03.07.
Aufbruch nach dem Frühstück. Ich will die Strecke in einem Stück zurückfahren. Die ersten 100 km Wetter gut. Ab dann nur noch Regen, Regen, Regen und Wind. Nasse Füße, siehe oben, ätzend. In xxx anhalten, Frauke muss die Gummipelle anhosen. Aus Regen wird Starkregen und aus Wind Sturmböen. Mein lieber Scholli, mein 300 kg Dickschiff wird ganz schön rumgeworfen. Erfreulich: Autofahrer allesamt sehr vernünftig und umsichtig.

Mittags- und Aufwärmpause in xxx. Weiterfahrt geradewegs in einen Stau. Wir fahren ab. Ich studiere die Karte, programmiere das Navi neu und weiter geht’s über Landstraße bis Jena. Hier kommt irgendwann nach dem Ort xxx die längste Buckelpiste der Welt. Gefühlte 100 unebene Kilometer Quader-/Kopfsteinpflaster mit Schmodder von den Bäumen bei Regen. Es waren viell. 10 km, aber ich dachte, es hört nie mehr auf. Also, Blick nach vorn, locker in den Schultern bleiben, im 2. Gang einfach fahren und bloß nicht an die Bremse denken! Mit Bravur den Eisenhaufen über den Parcours gezwirbelt.

Ab Jena wieder auf die Autobahn. Frauke und ich haben uns zuvor an der Tankstelle verabschiedet … Sie will nur noch bis Bad Hersfeld fahren und dort bei einer Freundin übernachten.

Ich gebe Gas, liegt noch immer eine ordentlich lange Strecke vor mir. Am Kirchheimer Dreieck erwische ich noch einen Stau nach einem Unfall. Und dann noch einen letzten kurz vor Grünberg.

Gegen 20: 30 Uhr bin ich endlich zu Hause. 560 km in 10 Stunden – angesichts der widrigen Umstände gar nicht sooo schlecht. 1.400 km in 4 Tagen gefahren.